Es war an einem Spätsommerabend des Jahres 1683, da klopfte jemand ganz stürmisch an die Haustür eines der Weinberghäuser auf der Hochrieß. Ein Mädchen öffnete und sah eine Gruppe türkischer Soldaten vor sich. Bleich vor Schrecken lief das Mädchen durch den Hof in den Stall und zur Stalltür hinaus auf die Hochrieß. Dort lag dichter Nebel. Ein Türke hatte das fliehende Mädchen erspäht und hetzte auf seinem Pferd hinter ihm her. Fast hatte er es erreicht. Da schlüpfte das Mädchen in seiner Todesangst in ein Gebüsch nahe dem Steilabhang bei der Hochrieß und war dem türkischen Reiter entschwunden. Der sprengte auf seinem Pferd im Nebel weiter und stürzte über den Steilhang in die Tiefe. Seither heißt diese Stelle „Türkensturz“. Das „Mensch“, das die Türken bis zum Türkensturz verfolgt haben, ist auf dem Hof Weinberg 3, Sturmlechner, Dirn gewesen.

 

Entnommen aus dem Purgstaller Themenwegfolder, herausgegeben von Gerhard Punz, 2009